Dispokredite - Die Lockfalle von Banken bei Girokonten
Keine Kontoführungsgebühren, eine kostenlose Kreditkarte, Verzinsung auf vorhandenes Guthaben und das alles ohne monatlichen Mindesteingang. Zu schön, um wahr zu sein? Richtig. Mit solchen, oder ähnlichen Angeboten, versuchen Banken ihre Kunden in die Dispofalle zu locken. Diese oft und gerne genutzte Überziehungsmöglichkeit auf dem Girokonto zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Kredit sofort verfügbar ist und er, einmal gewährt, nicht jedes Mal neu bei der Bank beantragt werden muss. Die Banken nutzen diesen Umstand aus und greifen mit deutlich überhöhten Dispozinsen den Nutzern tief in die Tasche.
Eigenes Nutzungsverhalten prüfen
Was macht ein gutes Girokonto aus? Das kommt, wie bei fast allen Bankgeschäften, auf die Bedürfnisse des einzelnen Kunden an. Jemand, der oft und gerne seinen Dispositionskredit in Anspruch nimmt, dem nutzt die attraktive Verzinsung auf ungenutztes Guthaben reichlich wenig. Schon der durchschnittliche Zinssatz für Dispositionskredite in Deutschland beträgt 11,44 % (Stiftung Warentest Februar 2012) und das klingt alles andere als fair, wenn man bedenkt, zu welch niedrigen Zinssätzen sich die Banken zurzeit von ihren Kunden Geld leihen. Vor der Eröffnung eines Girokontos sollte deshalb ein Blick in das Gebührenverzeichnis der Bank böse Überraschungen auf dem Kontoauszug verhindern.
Bis zum Hals im Dispo - und jetzt?
Zunächst sollte vermieden werden, das durch die Bank vereinbarte Limit zu überschreiten. Dies hat in der Regel einen hohen Überziehungszins zur Folge, der dann zusätzlich zu den normalen Dispozinsen aufgebracht werden muss. Auch die Erhöhung des Limits durch die Bank sollte vermieden werden.
Die Dispofalle hat bereits zugeschnappt, dass Girokonto überzogen und die Bank keinen weiteren Kredit genehmigt, gestaltet sich ein Wechsel zu einer anderen Bank in dieser Situation als schwierig, da für die Schließung neue liquide Mittel benötigt werden, um das alte Konto auszugleichen. Banken mit günstigeren Zinssätzen gewähren ihren Neukunden in der Regel erst drei bis sechs Monate nach regelmäßigen Geldeingängen und entsprechender Zahlungsmoral einen Dispositionskredit. Aber auch hier lohnt sich nachfragen. Manche Banken gewähren auch Neukunden ein Limit, wenn in der Schufa keine Negativeinträge zu finden sind und ein entsprechendes Gehalt oder ein Dispo bei der alten Bank nachgewiesen werden kann.
Auch die Möglichkeit seinen Dispo gänzlich mithilfe eines Ratenkredites abzulösen, sollte in Erwägung gezogen werden. In der Regel liegt die Effektivverzinsung eines Ratenkredites deutlich unter den Zinssätzen für Dispositionskredite.
Fazit
Ein besonders günstiges Angebot für ein Girokonto sollte vom Kunden zunächst auf Herz und Nieren geprüft werden, denn für alle Banken gilt: Auch sie haben nichts zu verschenken. Wie bei allen Produkten lohnt sich auch hier vorheriges Vergleichen der Konditionen. Damit der Dispo das bleiben kann, was er sein sollte: Eine Möglichkeit für Kunden Engpässe zu überwinden, ohne dabei schamlos abkassiert zu werden.
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